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Die Holzpuppe erwachte zu neuem Leben

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Mit den Augen von Georg Wittmann präsentiert
der ungarndeutsche Lehrpfad von Promontor
die örtliche Nationalitätengemeinschaft

In Promontor wurde am 17. Dezember der jüngste ungarndeutsche thematische Lehrpfad feierlich übergeben. Es handelt sich um den 18. Themenweg im landesweiten Netz der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, jedoch erst um den allerersten, der sich in der ungarischen Hauptstadt befindet. Er führt auf einer etwa zwei Kilometer langen Route durch die reiche deutsche Geschichte, Kultur und Tradition von Promontor. Zweisprachige Tafeln und ein Begleitheft bieten den Besuchern – Jung und Alt – die Möglichkeit, das Erbe der lokalen deutschen Gemeinschaft auf unterhaltsame Weise zu entdecken.

Die zentralen Motive, die die acht Stationen verbinden, stammen vom Schriftsteller Georg Wittmann, der in Promontor lebte und arbeitete. Seine dreiteilige Erzählung Die HolzpuppeDas Jahr der Flut und Schwarze Wolken widerspiegelt seine einzigartige Perspektive; er schuf ein Symbol der Ansiedlung: die Holzpuppe, die noch die im 18. Jahrhundert in Promontor angesiedelten Deutschen aus der alten Heimat mitgebracht hatten.

An allen acht Stationen können Besucher Zitate von Wittmann lesen, die sich auf die jeweiligen Themen der Stationen beziehen. Außerdem finden sie Nachbildungen der erwähnten Holzpuppe, die von örtlichen Schülerinnen und Schülern entworfen, gestaltet und in Szenerien gesetzt wurden. Wer – wie die Teilnehmenden der Einweihungsfeier – den Lehrpfad erkundet, wird zudem mit zahlreichen neuen Informationen bereichert. Diese können an den Tafeln, in der Begleitbroschüre oder durch die an den Tafeln angebrachten QR-Codes entdeckt werden. So erfahren die Besucher viel über Wittmann, die Geschichte der lokalen deutschen Gemeinschaft, deren Arbeit, religiöses Leben, Bildung, Musik- und Weinkultur, einstige Wohnverhältnisse und Gastronomie.

Nach der allerersten geführten Themenwanderung begann die Feier in der örtlichen Kellerei Záborszky. Dr. Edit Szirtes, Vorsitzende der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung des XXII. Bezirks von Budapest, begrüßte die Gäste und dankte allen, die zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts beigetragen haben. Sie äußerte die Hoffnung, dass der neue Lehrpfad nicht nur für die Gemeinschaft von Promontor eine Bereicherung sein wird, sondern auch für alle Besucher ein hervorragendes Werkzeug zur Vermittlung des lokalen deutschen Erbes darstellt.

„Zusätzlich zu den Ausstellungen der heimatkundlichen Sammlung trägt nun auch der Lehrpfad dazu bei, die Geschichte der Deutschen in Promontor zu präsentieren. Er eröffnet neue Perspektiven für Interessierte und bereichert mit Einblicken in die digitalisierte Vergangenheit“, betonte Viktória Gyönki, Leiterin der örtlichen heimatkundlichen Sammlung. Sie fügte hinzu, dass das Museum gerne geholfen hat und bereit ist, eine der Stationen des Lehrpfads zu betreuen und zu pflegen.

Ibolya Sax, Bildungsreferentin der LdU, vertrat die Landesselbstverwaltung und überbrachte die Botschaft der Vorsitzenden, Ibolya Hock-Englender. Sie hob hervor, dass das Hauptziel der thematischen Lehrpfade die nachhaltige Stärkung der ungarndeutschen Identität sei. „Wir schaffen Lehrpfade, die nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart ungarndeutscher Gemeinden darstellen, sondern auch Erlebnisse bieten. Viele Stationen enthalten Elemente, die greifbar, erlebbar und aktiv nutzbar sind. Wir glauben, dass erlebnisorientiertes Lernen einer der Schlüssel zur Bewahrung des Gedächtnisses ist. Es ist uns wichtig, dass die Lehrpfade eine enge Verbindung zur deutschen Gemeinschaft der jeweiligen Ortschaft widerspiegeln und nach ihrer Errichtung nicht in Vergessenheit geraten. Wir hoffen, dass die neuen Einrichtungen überall zum Stolz der Gemeinden werden – auch deshalb, weil ihre Entstehung auf gemeinschaftlicher Zusammenarbeit beruht“, betonte sie.

Johann Schuth, 1. Vorsitzender des Verbands Ungarndeutscher Autoren und Künstler, erinnerte sich als einstiger Bekannter an Georg Wittmann: „Die von Wittmann geschaffene Holzpuppe wurde zu einem wahren Symbol, das die Geschichte der Gemeinde über Jahrhunderte hinweg begleitete. Wittmann nahm regelmäßig an Werkstattgesprächen ungarndeutscher Schriftsteller teil. In Schwarze Wolken, dem dritten Teil der Geschichte der Holzpuppe, fällt die Figur einem Bombenangriff zum Opfer und ‚stirbt‘. Viele seiner Kollegen baten Wittmann, die Figur nicht ‚sterben zu lassen‘, doch er blieb konsequent: Die Holzpuppe ‚starb‘. Ich denke, gerade dank dieses Lehrpfads ist sie nun zu neuem Leben erwacht. Sie zeugt davon, dass die deutsche Gemeinschaft in Promontor wieder lebt und wirkt. Dieser thematische Weg bereichert nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern auch die vertriebenen Deutschen und alle Interessierten, die hierher kommen.“

Wie auch die übrigen 17 Lehrpfade ist der neue Pfad das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen der örtlichen deutschen Gemeinschaft und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) realisiert. Die Umsetzung wurde von Dr. Edit Szirtes, der Vorsitzenden der lokalen deutschen Selbstverwaltung, Brigitta Farkas, dem Mitglied der Selbstverwaltung, sowie Katalin Túri, der Direktorin der deutschen Nationalitätengrundschule in der Árpád-Straße, geleitet. Fachliche Unterstützung leisteten Dr. Kathi Gajdos-Frank und Szabolcs Balczer vom Wuderscher Jakob Bleyer Heimatmuseum.

Quelle: LdU-Presse

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