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Das Theater Jetzt hat in Zusammenarbeit mit dem Dritten Theater Fünfkirchen (Pécsi Harmadik Színház) am 10. März 2023 Rike Reinigers Theaterstück Lost and Found – ein Herz und andere Dinge unter dem Titel Fundbüro aufgeführt. Die Aufführung fand unterstützt vom VUK-Vizepräsidenten Gábor Werner im Clubraum des Wohnheims des Valeria-Koch-Bildungszentrums statt und wurde von zwei Schulklassen der Unterstufe der Schule besucht. Das Originalstück wurde auf Deutsch und Englisch geschrieben und richtete sich an deutsche Kinder, die Englisch lernen. Die ungarisch-deutschsprachige Aufführung von Theater Jetzt richtet sich an Schulkinder in Ungarn, die Deutsch lernen. Sogar die Autorin selbst hat eine der Aufführungen im Dritten Theater Fünfkirchen gesehen und gelobt.
Die Tatsache, dass Theater Jetzt als eine Theatergruppe ohne Dauerförderung fungiert, machte es aber schwierig, die Aufführungsreihe fortzusetzen. Wir haben dort gespielt, wohin man uns eingeladen hat, zum Beispiel in der Weöres Sándor Grundschule in Teckel/Tököl. Auch das Programm der drei Mitwirkenden ist nicht leicht abstimmbar. Krisztián Ákli, der Regisseur und Theaterpädagoge der Produktion, sowie ich selbst, sind freischaffende Theatermacher, Gergő Tatai, der im Stück die ungarischsprachige Figur spielt, ist Mitglied des Puppentheaters Bóbita in Fünfkirchen.
Wir alle sind dem Verein für Ungarndeutsche Kinder sehr dankbar, dass er unsere Inszenierung für würdig befunden hat, sich für eine acht Stationen umfassende Tournee in der Branau zu bewerben, die im September 2024 mit Unterstützung des Gábor-Bethlen-Fondverwalters stattfand. Während der Tournee gelang es uns, die Inszenierung Schulkindern in Grundschulen von acht Ortschaften vorzustellen. Wir besuchten Egrad/Egerág, Ratzpeter/Újpetre, Pellerd/Pellérd, Sieglos/Siklós, Gereschlak/Geresdlak, Schomberg/Somberek, Ahlaß/Olasz und Lantschuk/Lánycsók zur großen Freude der örtlichen Schulkinder in der Unterstufe. Die Tournee hat uns bewiesen, dass unsere zweisprachige Aufführung perfekt in den Lehrplan passt, für die Kinder thematisch ansprechend ist und auch sprachlich dem Sprachniveau der Schüler entspricht.
Als zweisprachige deutsche Theatermacherin in Ungarn habe ich mehrfach mit mehrsprachigen Theaterproduktionen experimentiert. Meiner Erfahrung nach funktioniert Zweisprachigkeit nur dann, wenn sie im System der Aufführung sehr genau begründet ist. Genau wie in unserer Inszenierung von Rike Reinigers Stück. Es geht hier um zwei Kinder, die versuchen, ein furchtbar unordentliches Zimmer aufzuräumen. Alles könnte ganz einfach funktionieren, wenn sie die Sprache des anderen sprechen würden, aber genau da fangen die Schwierigkeiten an: Das eine spricht nur Ungarisch, das andere nur Deutsch. Sie verstehen einander nicht. Um erfolgreich zusammenarbeiten zu können, müssen sie sich aber irgendwie verständigen. Unsere Vorstellung untersucht, ob die beiden ihre Sprachprobleme überwinden und ihre gemeinsame Aufgabe lösen können.
Die kleinen Zuschauer können sich weitestgehend mit dem Problem identifizieren, da sie sich selbst gerade in so einem Lernprozess befinden. Sie müssen also während der Aufführung gar nicht ermutigt werden, sondern bringen sich spontan in die Geschichte ein und versuchen, den Helden zu helfen, ihre Sprachbarrieren zu überwinden.
Während unserer Tournee haben wir in Klassenzimmern, Gemeindezentren, Turnhallen und Bibliotheken gespielt. An allen Orten war der Enthusiasmus der Zuschauer (und gleichzeitig Teilnehmer), die der zweisprachigen Geschichte begeistert folgten und an den von unserem Theaterpädagogen geleiteten Spielen intensiv teilnahmen, gemeinsam.
Das positive Feedback der Kinder und Pädagogen beweist, dass Fundbüro genau die Art von Programm ist, das sowohl das Theater Jetzt als auch der Verein für Ungarndeutsche Kinder brauchen, um ihr gemeinsames Ziel zu erreichen: den Schülern die deutsche Sprache näherzubringen.
Ildiko Frank